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Vielleicht
ist
es
das,
was
einen
Journalisten
ausmacht:
die
Offen‑
heit
zu
besitzen,
sich
von
Menschen,
Landscha en
oder
auch
von
Kunst
immer
wieder
aufs
Neue
beeindrucken,
oder
besser
noch,
überraschen
zu
lassen.
Und
dann
über
diese
Dinge
zu
berichten.
Sven
Frommhold
ist
so
jemand,
„auch
wenn
bei
Menschen
bei
genauerem
Hinsehen
manchmal
nicht
mehr
so
viel
übrig
bleibt.“
Günter
Hofmann
fiel
aber
nicht
in
diese
Kategorie.
„Das
war
so
ein
feinsinniger,
witziger
und
unabhängiger
Mann“,
erinnert
sich
Frommhold
an
seine
Begegnungen
mit
dem
Künstler
als
junger
Lokalredakteur
Anfang
der
90er‑Jahre
im
sächsischen
Hainichen.
Und
so
fühlte
sich
der
damals
25‑Jährige
auch
sehr
geehrt,
dass
er
zu
„Griebs
her/Griebs
hin“
–
einer
Gemeinscha sausstellung
Hofmanns
mit
dem
Schwarzenberger
Künstler
Hans
Hess
im
Hainichener
Gellertmuseum
‑
den
Katalogtext
verfassen
sollte.
Aus
dem
bestellten
Text
wurde
eine
Kurzgeschichte
zu
einem
Apfelgriebs,
der
einen
mäßig
erfolgreichen
Maler
fast
in
den
Wahnsinn
treibt.
Hofmann
gefiel‘s,
dem
Museum
auch.
Die
Erinnerung
daran
ist
bei
Sven
Frommhold
noch
immer
sehr
lebha ,
besonders
beim
Anblick
der
kleinen
Apfelgriebs‑Miniatur.
„Ich
mag
das
Spiel
mit
Sprache
und
der
Form,
in
die
sie
gebracht
werden
kann.
Wahrscheinlich
schreibe
ich
deshalb
auch
eher
Gedichte
als
Erzählungen“,
überlegt
Sven
Frommhold
laut
und
gibt
auf
Nachfrage
zu:
„Ich
hä e
aber
auch
große
Lust,
einmal
einen
Liedtext
für
eine
Band
zu
schreiben.“
Klingt
so,
als
würde
er
selbst
gern
noch
ein
paar
Menschen
beeindrucken
oder
sogar
überraschen
wollen.
„Mich
selbst
überrascht
zum
Beispiel
meine
Frau
immer
wieder“,
sagt
er
abschließend,
„und
zwar
auf
eine
gute
Art!“
©
Jana
Mantel