Page 25 - KiW_Broschuere
P. 25

Die
Wand
in
Luise
Merles
Wohnzimmer
scheint
genau
auf
das

           Werk
von
Stefanie
Seltner
gewartet
zu
haben.
Das
findet

           scheinbar
auch
ihr
Kater,
der
ganz
genüsslich
davor
auf
dem
Sofa

           liegt.
„Ich
wollte
schon
so
lange
ein
Bild
von
Stefanie
haben“,
gibt

           Luise
Merle
zu,
„und
zwar
unbedingt
eins
mit
einer
Königin
samt

           Krone
drauf.“



           Dass
die
Königin
hier
auf
dem
Bild
dicke
klobige
Gummis efel

           trägt,
gefällt
Luise
Merle
ganz
besonders
gut:
„Ich
wollte
als
Kind

           immer
gern
eine
Prinzessin
sein,
aber
eine,
die
auf
Bäume
kle ert

           und
in
Pfützen
springt.“

           Tatsächlich
ist
die
Wahl
dann
auf
eins
ihrer
Lieblingsbilder
aus

           Seltners
letzter
Ausstellung
gefallen.
„Ich
bin
fasziniert
von
der

           Vielschich gkeit
in
Stefanies
Arbeiten,
der
gesamte
Malprozess

           wird
hier
sichtbar
gemacht“,
erzählt
die
Kunstschulinhaberin
ganz

           begeistert.
„Stefanie
Seltner
erzählt
in
ihren
Arbeiten
so

           wundervoll
von
Kindheit
und
dem
inneren
Haus
in
jedem
von
uns,

           und
das
alles
in
ihrer
unvergleichlichen
Art
zu
zeichnen.“


           Luise
Merle
selbst
hat
sich
schon
als
Kind
zum
Zeichnen

           hingezogen
gefühlt:
„Ich
erinnere
mich,
dass
ich
in
einer
Malerei‑
           ausstellung
von
Rembrandt
mehr
von
seinen
Skizzen
beeindruckt

           war
als
von
den
großen
Ölschinken.
Mit
ganz
wenig
hat
er
so
viel

           ausgedrückt.
Man
konnte
einen
Menschen
nur
aufgrund
eines

           angedeuteten
Strichs
erkennen,
das
hat
mich
fasziniert.“
Sie
selbst

           freut
sich,
beim
derzei gen
Online‑Unterricht
ihrer
eigenen

           Kunstschule
selbst
wieder
mehr
zu
zeichnen:
„Das
ist
das
einzig

           Gute
im
Moment.“
           ©
Jana
Mantel
   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30