Page 39 - KiW_Broschuere
P. 39
Eigentlich
ist
Tom
Haydn
der
Musik
wegen
nach
Franken
gekom‑
men,
dann
aber
aufgrund
der
Kunst
dort
hängen
geblieben:
„Die
Tradi on
der
Nürnberger
Epitaphien
hat
mich
als
Metallgestalter
sofort
fasziniert.
Kunst
als
individueller
Ausdruck
von
Trauer
und
Erinnerung,
das
finde
ich
einen
wunderbaren
Ansatz.
So
begann
ich
mich
zuerst
in
der
bekannten
Kunstgießerei
Lenz
in
Nürnberg
mit
der
Epitaphienkunst
auseinanderzusetzen,
ehe
ich
2002
mein
eigenes
Atelier
gründete.“
Als
geborener
Österreicher
trägt
er
eine
ganz
besondere
Beziehung
zu
Begräbnissen
in
sich:
„Der
Ausdruck:
scheene
Leich
beschreibt
in
Kürze
die
Opulenz
bei
Trauerfeiern“,
erzählt
er
schmunzelnd.
„Das
Thema
Tod
hat
mich
zudem
schon
immer
begleitet,
auch
in
meinen
Liedern!“
Die
Arbeit
von
Helmut
Wellschmidt
hängt
passenderweise
in
seinem
Atelier,
das
sich
in
unmi elbarer
Nähe
zum
bekannten
Johannisfriedhof
in
Nürnberg
befindet.
„Ich
mag
dieses
Bild
sehr,
es
berührt
das
Thema
Tod,
aber
auf
eine
leichte
Art.
Auf
dem
Bild
wird
getanzt
und
gesungen.
Im
Tod
sind
wir
alle
gleich,
Wellschmidt
bringt
das
passend
auf
den
Punkt“,
überlegt
Haydn
laut.
„Friedhöfe
sind
wich ge
Orte
der
Trauer
für
die
Menschen,
sie
bedeuten
aber
auch
ein
Stück
Heimat,
denn
ich
möchte
dort
um
den
Menschen
trauern,
wo
er
gelebt
hat,
ihm
dort
nachfühlen.“
Aus
seiner
Sicht
könnten
diese
tradi onsreichen
Epitaphien
aus
Bronze
oder
Messing
auf
den
Sandsteinquadern
ein
Anker
sein.
„Ich
begleite
die
Menschen
in
ihrer
Trauerarbeit
und
sehe,
dass
sie
sich
nach
Orten
der
Ruhe
und
Erinnerung
an
einen
Menschen
sehnen“,
so
Haydn.
Die
neuen,
individuell
gestalteten
Epitaphien
könnten
dazu
beitragen,
die
Trauerkultur
auf
den
Friedhöfen
in
zeitgemäßer
Form
am
Leben
zu
erhalten,
ist
er
sich
ganz
sicher.
©
Jana
Mantel